Babylon, 15.8.2012: Das Zeitalter der Imperien hat nun auch Mesopotamien erreicht: In der Nacht zu heute haben Microsoft und die „Gas Powered“-Studios eine Jubiläums-Erweiterung für „Age of Empires Online“ eingespeist, die die Babylonier als neues Volk einführt, neue Missionen und diverse Verbesserungen mit sich bringt. Anlass: Vor einem Jahr, im August 2011, war das Internet-Strategiespiel offiziell ans Netz gegangen.
„Nach der Veröffentlichung der Kelten dachte das Gas Powered Game Entwickler-Team, dass es Zeit sei, wieder in den Osten zu gehen“, heißt es im Entwickler-Blog. „Dieses Mal würde die Handlung sich auf die Region zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris konzentrieren.“
Babylonier gut gepanzert
Da hocken im Moment die Babylonier, die prächtige Ziggurats und Gärten bauen, die Forschungs-Boni für den Spieler mit sich bringen. Militärisch setzen sie auf teils schwer gepanzerte Einheiten wie bewegliche Belagerungstürme, Kampfwagen, Schildinfanterie und Lanzenreiter. Im Übrigen handelt es sich um eine Pro-Kultur, wie es im MS-Jargon heißt, sprich: Man muss – anders als bei Griechen, Ägyptern und Kelten – den Kulturpack für 900 Imperiumspunkte (die man wiederum über Microsoft Live für echtes Geld erwirbt oder sich alternativ erspielt) wirklich kaufen, um mehr als eine Demo-Mission zocken zu können.
Weitere 450 Imperiumspunkte sind für den Missionspack „Fruchtbarer Halbmond“ fällig, in dem man den zum Beispiel den Babyloniern gegen medische Plünderer beisteht, die ins Zweistromland einfallen. Für 150 Imperiumspunkte ist zudem nun ein sogenanntes „Imperiumsgewölbe“ erhältlich, über das man mit Maus-Rechtsklick Ausrüstungen und Waren zwischen seinen Völkern hin- und herbewegen kann.
Völkerübergreifende Supertechnologien
Kostenlos – und für AoE-Fans besonders interessant – sind die kostenlosen Meilenstein-Boni: Wer bis auf Level 40 aufsteigt, kann sich bis zu fünf Supertechnologien aussuchen, die das eigene Volk tunen – zum Beispiel billigere Bauern, Lebensregeneration für das Militär, ein stetiges Rinnsal von Gratis-Rohstoffen etc.
Dabei werden Spieler mit vielen Völkern belohnt: Hat man in jeder Kultur alle fünf Boni ausgesucht, wählt man per Mausklick im Technologiebaum einen Bonus aus, der dann permanent für alle Völker gilt – je mehr Kulturen man also erworben hat, desto mehr Tuning wirkt permanent.
Onlinespiele-Markt wächst: Feilerei soll Spieler bei der Stange halten
All dies klingt für Außenstehende vielleicht etwas verschachtelt, folgt aber einem ähnlichen Ziel wie das jüngste „Bündniskrieg“-Update, das letztlich darauf hinausläuft, dass man sich Bezahl-Packs erspielen kann, statt sie zu kaufen: Die Macher wollen die Langzeitmotivation der Spielergemeinde antreiben und sie animieren, möglichst viele Erweiterungen zu erwerben – sei es mit harten Euros oder durch viele Bündnisschlachten.
Und dies wiederum folgt einem generellen Trend in der Computerspiel-Branche: Weg von teuren Vollpreis-Titeln, hin zu Online-Games, die in der Basisversion billig oder gratis sind und sich durch Zukäufe innerhalb des Spiels finanzieren (Der Oiger berichtete). Dieses Geschäftsmodell steckt zwar noch in den Kinderschuhen und generiert erst geringe Umsätze – die aber wachsen rasant. Deshalb feilt eben auch AoE Online so sehr daran, die Spieler langfristig bei der Stange zu halten. Heiko Weckbrodt
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