Fasziniert vom Dresdner Maya-Kodex daheim, hat sich die Dresdner Wissenschaftsjournalistin und Bauingenieurin Viola Zetzsche nach Mittelamerika aufgemacht, um die baulichen Relikte der Mayas und anderer indianischer Hochkulturen zu bereisen. Dort hat sie nach Hinweisen auf einen nahenden Weltuntergang gesucht, die Indios heute besucht, sich vor Totenschädeln gegruselt, auch Meinungen von Experten eingeholt und all dies in „Maya – Die letzte Botschaft der Götter“ aufgeschrieben, das im Apokalypsefeierjahr 2012 im Radebeuler Notschriftenverlag erschienen ist.
Was Zetzsche in den untergegangenen Städten und verfallenen Tempeln der Maya, Tolteken und anderer Indinanerkulturen in Mexiko und Peru fand, hinterließ sie reicher an Eindrücken, schönen Fotos, spekulativen Betrachtungen – und mit der Zuversicht, dass wir am 21. Dezember wohl eher nicht alle ertränkt werden. Dennoch will sie in dieser Frage nicht alle Hintertürchen zuschlagen. „Wir sind allesamt Pilger auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft“, schreibt sie unter anderem ihrem Fazit.
Fluffig geschrieben, allerdings oft spekulativ
Erwarten sollte man von dem 264 Seiten und mit vielen Fotos illustrierten Buch eben keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Autorin hat eher einen fluffigen Reisebericht geschrieben, in dem sie ihre Phantasie spielen lässt, Fakten und Mutmaßungen allerdings nicht allzu streng trennt und gelegentlich auch ein paar esoterische Prisen einstreut. Den Schwerpunkt hat Zetzsche eher auf den Unterhaltungswert gelegt, zudem sind ihr oft wirklich schöne Fotos gelungen. Heiko Weckbrodt
Viola Zetzsche: „Maya – Die letzte Botschaft der Götter“, Notschriften-Verlag, Radebeul 2012, 264 Seiten, 15 Euro, ISBN 978-3-940200-76-1Leseprobe: hier
Zum Weiterlesen: Prof. Grube übersetzt Dresdner Maya-Kodex, Weltuntergang abgeblasen
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