Bonn/Dresden, 29.7.2012: In einer Art Bundes-Tempotest will die Bundesnetzagentur in Bonn bis Dezember in einer Studie „Initiative Netzqualität“ ermitteln, wie schnell die Deutschen tatsächlich ins Internet gehen – jenseits der oft sehr theoretischen Angaben der Diensteanbieter. Denn die versprechen den Kunden bekanntermaßen allzu oft das Blaue vom Himmel und verweisen dann über lahme Internetverbindungen erboste Kunden auf das Kleingedruckte, in dem dann zum Beispiel „bis zu 16 Megabit je Sekunde“ statt eines garantierten Mindesttempos steht.
Der sächsische Wirtschafts-Staatssekretär Hartmut Fiedler rief die Sachsen heute ausdrücklich auf, sich an der Studie zu beteiligen. Dies könne der Staatsregierung bei politischen Entscheidungen zur Breitbandversorgung helfen.
Allerdings ist eine gewisse Skepsis angebracht, wie repräsentativ die Studie angelegt ist: Statt Teilnehmer nach demografischen bzw. Zufalls-Methoden auszuwählen, setzt die „Initiative Netzqualität“ auf die Eigeninitiative der Internetnutzer. Sprich: Es kann zum Beispiel gut sein, dass Bürger, die noch immer mit Uralt-Modems ins Netz gehen oder keine Flash-Technik installiert haben, gar nicht erst teilnehmen.
Andererseits hat die Bundesnetzagentur für die Studie ein bundeseinheitliches Messverfahren entwickelt, das Vergleichbarkeit garantieren sollte. Dabei wird unter anderem die vom Diensteanbieter beworbenen theoretische Ladegeschwindigkeit und die Zugangstechnologie (DSL, Glasfaser, TV-Kabel, LTE) abgefragt und dann mit einer Down- und Upload-Messung über den (Flash-fähigen) Browser verglichen, auch Reaktionszeiten werden ermittelt. Die Teilnahme an den Messungen – also der Tempostest – ist hier möglich. Heiko Weckbrodt
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