Teenie-Mädchen Snow hat eine Stiefmutter am Hals, die ihr das Leben schwer macht und gelegentlich mit einem Spiegel redet. Die böse Frau setzt bei Snows Vater durch, dass das Mädel in ein Umerziehungscamp in die Wildnis kommt. Und dort geschehen seltsame Dinge: Snow sieht in Albträumen, wie ein Teen nach dem anderen abgemurkst wird und am nächsten Tag kommt es genau so… B-Movie-Regisseur David DeCoteau hat – man ahnt es schon – das Grimmsche Schneewittchen in einem Teen-Horror namens „Snow White – A Deadly Summer“ verhackstückt und herausgekommen ist nichts Gutes.
Schon das Cover, auf wir eine bleiche Snow mit Apfel sehen. täuscht: Mit Grimms Märchen hat „Snow White“ außer dem Grundkonzept „böse Stiefmutter“ nicht viel zu tun. DeCoteau hat lediglich den gefühlten 1000. Survival-Teenie-Horrortrash nach dem Muster „Zehn kleine Negerlein“ zu Stande gebracht, unfähig, dabei neue Akzente zu finden.
Musikkleister und Psychologie-Plattitüden
Was dem voraussehbaren Schinken an Spannung fehlt, versucht er nach dem „Viel hilft viel“-Prinzip mit gar bedrohlicher Musik wettzumachen, die er über jede Filmminute kleistert, ob’s nun passt oder nicht. Dazu gibt’s mehr als nur eine Prise Hobby-Psychologie-Plattitüden, die Szenen sind lieblos aneinander geklatscht, Übergänge fehlen – aber nach innerer Logik sollte man bei solch einem Machwerk – das es gar nicht erst in die Kinos schaffte, sondern inzwischen auf DVD und Bluray erschienen ist – wohl gar nicht erst suchen.
Fazit:
Gerade im Vergleich zu anderen Schneewittchen-Filmadaptionen wie „Snow White: A Tale of Terror“ oder jüngst „Snow White and the Huntsman“ schneidet DeCostaus Machwerk regelrecht erbärmlich ab – einer der schwächsten Horrorfilme, den ich seit langem gesehen habe. Wie Koch Media, die sich oft so hübsche Perlen heraussuchen, hier derart daneben greifen konnte, ist mir schleierhaft. Heiko Weckbrodt
„Snow White – A Deadly Summer“ (Koch Media), USA 2012, Teen-Horror, Regie: David DeCoteau, 80 min. P 16, DVD zehn, Bluray 15 EuroIhre Unterstützung für Oiger.de!
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