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Hackerclub CCC: Radikalisierung der Urheberrechts-Debatte droht

Abb.: CCC

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Hamburg/Berlin, 21.5.2012: Als nicht „zielführend“ hat der „Chaos Computer Club“ (CCC) in Hamburg heute die Diskussionen im Berliner Bundestags-Unterausschuss „Neue Medien“ über die Zukunft des Urheberrechts kritisiert. Statt sich mit neuen Bezahlmodellen für den Austausch von Musik, Programmen und Filmen im Netz auseinander zu setzen, kreise die Diskussion in dem Gremium stetig um eine „Optimierung der mißbräuchlichen Filesharing-Abmahnindustrie“, erklärten die Hacker und warnten davor, dass dies nur zu einer Radikalisierung der Urheberrechts-Debatte führe.

„Abmahnindustrie austrocknen“

„Das Beharren auf dem Status Quo bei gleichzeitiger Verschärfung des Drucks auf die Nutzer wird nicht zu einer tragbaren Lösung führen“, heißt es vom CCC. „Ein progressiver, die festgefahrenen Schützengräben der aktuellen Urheberrechtsdebatte einreißender Ansatz kann aber nur darin liegen, privates Filesharing konsequent zu entkriminalisieren, die Abmahnungsindustrie auszutrocknen, das Angebot an legalen, benutzerfreundlichen Bezahl-Alternativen zu stärken und Wege zu suchen, wie durch moderne Vergütungsmodelle etwaige Einkommenseinbußen bei den Kreativen ausgeglichen werden können.“

Hacker plädieren für „Kulturwertmark“

Die Hacker plädieren in diesem Zusammenhang für ein „Kulturwertmark„-Modell, bei dem die Nutzer montatliche Pauschbeträge entrichten, und dann durch digitale Mikrotransfers direkt bestimmen können, welche Kreativen wieviel Geld von ihm bekommen. „Als Ausgleich stehen die Werke nach einigen Jahren oder nach  Erreichen einer bestimmten Kulturwertmark-Auszahlsumme jedem zur nicht-kommerziellen Nutzung zur Verfügung.“ Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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