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ESA plant Internet zwischen Mond, Erde und Mars

Satelliten als Relaisstationen für ein außerirdisches Internet. Abb.: ESA

Satelliten als Relaisstationen für ein außerirdisches Internet. Abb.: Lutkus, ESA

Darmstadt, 15.4.2012: Angesichts der wachsenden Zahl von Satellitten und außerplanetaren Missionen wollen ESA, NASA und andere Raumfahragenturen ihre Sonden und Raumfahrzeuge stärker miteinander vernetzten und so eine Art kosmisches Internet zwischen Erde, Mond und Mars aufspannen. Wie die ESA im Vorfeld eines morgen in Darmstadt beginnenden CCSDS-Workshops mitteilte, sollen dabei Erfahrungen mit der Vernetzung von Computertelefonen (Smartphones) und Laptops auf der Erde angewandt werden.

„In Zukunft wird der Datenaustausch im Weltraum immer komplexer werden“, schätzte die ESA ein. „Künftig werden Rover auf dem Mars oder bewohnte Mondbasen von einer ganzen Flotte an Relais- und Navigationssatelliten unterstützt. Astronauten werden Missionen zu Asteroiden fliegen, hunderte Millionen Kilometer von der Erde entfernt, und müssen Daten mit anderen Astronauten, Kontrollzentren und modernen Systemen in ihren Raumfahrzeugen austauschen. All diese Datenströme müssen miteinander verbunden, vernetzt und gesteuert werden.“

Ad-Hoc-Netzwerke mit schnellen Raumfahrzeugen

Der Prototyp des ESA-Marsrovers Eurobot testete bei einer Mars-Simulation 2011 Mensch-Maschine-Netzwerke. Abb.: ESA, Santek

Der Prototyp des ESA-Marsrovers Eurobot testete bei einer Mars-Simulation 2011 Mensch-Maschine-Netzwerke. Abb.: ESA, Santek

Ein Ziel dieses Projektes sei es, Raumfahrzeuge in die Lage zu versetzen, „leistungsstarke Ad-hoc-Funkverbindungen mit jedem anderen Raumfahrzeug herzustellen – auch wenn sie gerade mit 15.000 km/h den Mars umkreisen“.

ESA-Astronaut André Kuipers werde im Oktober 2012 eine erste Stufe dieses kosmischen Internets testen und die Fernsteuerung eines im ESA-Kontrollzentrum befindlichen Test-Rovers ausprobieren, um die Kommunikationsverbindung von Orbiter zu Rover auf einem Planeten wie dem Mars zu simulieren. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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