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Hybride drängen in Lücke zwischen Tablet-PC und Notebook

Hybridgeräte sollen die Vorteile von Tabletrechner und Notebook vereinen. Montage: hw, Abb.: Asus, Apple

Hybridgeräte sollen die Vorteile von Tabletrechner und Notebook vereinen. Montage: hw, Abb.: Asus, Apple

London/Dresden, 2.4.2012: In das Segment zwischen klassischem Notebook und dem Tablettcomputer – der seit Apples erstem iPad als Geräteklasse enormen Schub erfahren hat – drängen nun auch auch Hybridgeräte, die die Vorteile beider Welter vereinen sollen. Denn Tablets mögen chic und leicht sein, haben aber keine Tastatur, die im Arbeitsalltag eben doch allzu oft unentbehrlich ist.

Das Wort Hybrid bezeichnet eine Mischung oder Zusammenfügung von unterschiedlichen Systemen, Geräten, Bestandteilen etc. In diesem Fall handelt es sich um die Kombination von Notebook und Tablet-PC mit dem Ziel, die jeweiligen Vorzüge beider Systeme in einem Gerät zu vereinen. Der Tablet-PC ist aufgrund seiner multimedialen Fähigkeiten und seiner kompakten Maße zu einer sinnvollen Alternative des Notebooks herangereift.

Für Büroanwendungen hat allerdings das Notebook klar die Nase vorn. Denn lange Texteingaben sind auf der virtuellen Tastatur des Monitors äußerst anstrengend. Das Hybridgerät kombiniert die Tastatur des Notebooks mit dem Tablet-PC, welcher somit als Monitor dient. Wer gerne mit einem Tablet-PC unterwegs ist, kann diesen nunmehr ohne Weiteres auch für geschäftliche Zwecke nutzen. Hiermit möchten die Hersteller die derzeitige Lücke zwischen diesen beiden Produkten schließen.

Welche Varianten derzeit auf den Markt drängen

Per Schiebe-Entriegler wird aus dem Netbook ein Tablet. Abb. (2): Asus

"Eee PC Transformer": Per Schiebe-Entriegler wird aus dem Netbook in zwei Sekunden ein Tablet. Abb.: Asus

Im ersten Halbjahr dieses Jahres sollen mehrere Hybrid-Geräte auf dem Markt kommen. Hinsichtlich der technischen Umsetzung haben die Hersteller teils ganz unterschiedliche Vorstellungen. Eine weit fortgeschrittene Variante sind die sogenannten Docking-Tablets. Hierbei wird die Tastatur einfach an den Tablet-PC angeschlossen. Mit dem „Eee Pad Transformer Prime“ hat Asus bereits Anfang des Jahres mit einem derartigen Gerät die neue Evolutionsstufe eingeläutet.

Einen anderen Weg ist Lenovo mit seinem umklappbaren Display im 360-Grad-Dreh-Design gegangen. Das Convertible-Notebook ist in den neueren Modellen mit einem stabilen drehbaren Scharnier ausgestattet. Die Eingabe über das 10,1-Zoll-Display ist je nach Wunsch entweder mit Touchfunktion ausgestattet oder als kapazitatives Touchscreen plus Stift konzipiert.

Von diversen Anbietern werden die Hybridgeräte auch als „Slider“ angeboten. Ein Vertreter diese Kategorie ist etwa der „Eee Pad Slider“ von Asus. Um die integrierte Tastatur nutzen zu können, ist das Display lediglich leicht anzuheben. Dabei gleiten Ober- und Unterschale auseinander, wodurch das Keyboard in Erscheinung tritt.

Gute Performance bei leicht höheren Preisen

Die Hybrid-Geräte sind in der Regel mit hochwertiger Technik ausgestattet. Die Multifunktionalität geht demnach zumeist nicht zulasten der Leistungsfähigkeit. So verfügt etwa der Slider neben den marktüblichen Dual-Core-Prozessoren von Nvidia auch über einen 1 GB RAM- und einen 32 GB Flash-Speicher. Ferner sind an dem 10,1 Zoll-Display auch zwei Kameras eingebaut. Darüber hinaus besitzt dieses Tablet einen USB-Anschluss sowie einen microSD-Kartenleser. Mit dem Internet verbindet sich das Gerät per WLAN. Allerdings ist das Tablet mit seinen 960 Gramm etwa zu schwer geraten. Im Vergleich zum iPad ist der Slider zudem etwas langsamer. Erhältlich ist das Gerät für knapp 500 Euro.

Der „Eee Pad Transformer“ ist dagegen für 450 Euro plus 150 EUR für die Docking-Station zu haben. Bei gleicher Speicherkapazität schneiden zwar Displayqualität und Akkulaufzeit etwas schlechter ab, dennoch kann die Performance des Transformers überzeugen.

Die Lenovo Convertible-Tablets „IdeaTab S2“ und „IdeaPad Yoga“ sind zwar mit einem schnelleren Prozessor, einer höhere Speicherkapazität und einem stärkeren Akku ausgestattet, dafür wird der Preis zum Verkaufsstart vermutlich deutlich über den Asus-Varianten liegen.

Hybride könnten nennenswerten Marktanteil erobern

Experten sind sich einig, dass die innovativen Hybrid-Geräte in wenigen Jahren einen nennenswerten Marktanteil erzielen können. Durch die integrierte Tastatur sollten die neuartigen Tabletgeräte von einer überwiegenden Freizeitbeschäftigung zu einem Arbeitswerkzeug avancieren. Mit ihren jeweiligen Geräten haben insbesondere Asus und Lenovo eine Vorreiterrolle eingenommen. Haben sich die Tablets erst einmal etabliert, dürften auch die Preise signifikant sinken. Frederik Engelhardt

Unser Gastautor Frederik Engelhardt betreibt unter anderem das Blog notebook-blogr.de

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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