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EU und Sachsen geben 3,5 Millionen für Chipforschung bei Infineon Dresden

Links die alte Qimonda-Fab, in der Infineon nun seine 300-mm-Fertigung einrichtet, in der Mitte Infineons zwei 200-mm-Werke, rechts das Fraunhofer CNT. Abb.: Infineon

Links die alte Qimonda-Fab, in der Infineon nun seine 300-mm-Fertigung einrichtet, in der Mitte Infineons zwei 200-mm-Werke, rechts das Fraunhofer CNT. Abb.: Infineon

Dresden, 28.3.2012: EU und Freistaat Sachsen haben für Infineons neue 300-Millimeter-Fabrik für Leistungs-Halbleiter in Dresden 3,5 Millionen Euro Forschungsförderung bewilligt. Den Förderbescheid hat die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) heute an das Unternehmen übergeben.

Mit dem Geld sollen laut Angaben des Ministeriums und des „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung“ (EFRE) „grundlegende Prozesse für eine Hochvolumenproduktion von Leistungshalbleitern auf 300-mm-Wafern“ entwickelt werden. Dabei soll die sogennante IGBT-Technik, eingesetzt, die Infineon zunächst auf einer Pilotlinie für besonders stromeffiziente Leistungs-Halbleiter entwickelt hatte und die das Unternehmen nun in die Massenproduktion in Dresden überführen will.

„Als Technologieministerin und als Vorsitzende der Arbeitsgruppe Mikroelektronik liegt es mir am Herzen, die Schlüsseltechnologie ,Mikro- und Nanoelektronik‘ im Freistaat weiter zu stärken“, erklärte von Schorlemer. „Das vorliegende Vorhaben ist ein konkreter Beitrag zur Entwicklung und Produktion von Leistungshalbleitern für weltweit wachsende Märkte, wie energieeffiziente Stromversorgung oder kompakte Leistungsmodule in Elektrofahrzeugen.“

Neue Leistungs-Halbleiter-Fab kostet rund 350 Millionen Euro – teils über Forschungsförderung finanziert

Infineon hatte im Sommer 2011 die frühere Dresdner Speicherchip-Fabrik seiner insolventen Tochter Qimonda gekauft, um sie auf die Produktion von Leistungs-Halbleitern auf 300 Millimeter großen Siliziumscheiben (Wafer) umzurüsten. Insgesamt kostet dieses Projekt (inklusive Ankaufkosten) 351 Millionen Euro – etwa 14 Prozent davon sind schätzungsweise Subventionen, die teilweise auch über Forschungsförderungen wie die heute genehmigte fließen sollen.

Genaue Angaben über den Forschritt des Projektes wollte Standort-Sprecherin Diana Heuer aus Konkurrenzschutz-Gründen nicht machen. Die wichtigsten Ausrüstungsgrundlagen seien aber gelegt. Der Reinraum in der neuen Fab ist anscheinend auch schon hochgefahren. „Die wichtigsten Experten haben wir auch schon an Bord, trotz des allgemeinen Fachkräftemangels“, sagte Heuer.

200 neue Mitarbeiter eingestellt

In den vergangenen anderthalb Jahren hat Infineon Dresden rund 200 Mitarbeiter neu eingestellt, darunter auch ehemalige Qimondianer. Ein Teil der neuen Belegschaft kommt dem 300-mm-Projekt zu Gute, das bis 2014 auf etwa 250 Mitarbeiter kommen soll, der andere Teil hat Infineon den ausgebauten 200-mm-Logikchipfabriken neben zugeteilt. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen in Dresden rund 2200 Mitarbeiter.

EU, Bund und Land haben laut Ministeriumsangaben seit 1992 rund 700 Millionen Euro in die Projekt- und Ausstattungsförderung der Mikroelekronik-Forschung im Land gesteckt. Nicht eingerechnet sind hier Subventionen für Chipwerk-Ansiedlungen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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