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Gerücht: OLED-Firma Novaled plant Börsengang

Wirkt für viele wie Sonnenlicht: eine OLED-Leuchte. Abb.: Novaled

Dresden, 18.3.2012: Die Hinweise verdichten sich, dass das auf Organische Leuchtdioden (OLEDs) spezialisierte Dresdner Unternehmen „Novaled“ an die Börse gehen will. Bereits seit einigen Tagen geht in der Branche die Vermutung um, Novaled wolle seine Aktien an der US-amerikanischen NASDAQ platzieren. Auf Oiger-Anfrage hatte Novaled-Sprecherin Anke Lemke allerdings entsprechende Meldungen nicht kommentieren wollen.

Allerdings gibt es Indizien, die diese Vermutungen stützten. So hat Novaled im vergangenen Jahr erstmals seit der Ausgründung aus der TU Dresden im Jahr 2011 Gewinne geschrieben. Auch die Umsätze waren deutlich gestiegen. Entgegen sonstigen Gepflogenheiten veröffentlichte das Unternehmen bisher jedoch – trotz mehrfacher Nachfragen – keine konkreten Umsatzzahlen. Dies könnte ein Hinweis auf einen geplanten Gang zu einer der US-Börsen sein, an denen recht restriktive Regeln für die Veröffentlichung von Unternehmensdaten gelten.

Stark steigende OLED-Nachfrage von Display-Herstellern

Auch zeitlich würde dies passen: Novaled hatte nie einen Börsengang ausgeschlossen und war in den vergangenen elf Jahren von Risikokapitalgebern über Wasser gehalten worden, die natürlich irgendwann auf eine Rendite hoffen. Erst kürzlich hatte auch der südkoreanische Elektronikkonzern „Samsung“ investiert, der derzeit seine Produktionskapazitäten für OLED-Bildschirme derzeit massiv hochfährt – Samsung ist einer der Hauptabnehmer für das Spezial-Know-How und die effizienzsteigernden OLED-Kernkomponenten, auf die sich Novaled spezialisiert hat. Und da der OLED-Markt derzeit in eine Boom-Phase eintritt, wäre ein Börsengang für Novaled ein sinnvoller Weg, um frisches Kapital für die nächste Wachstumsstufe des Unternehmens zu bekommen.

Die OLED-Tischleuchte "Victory". Abb.: Novaled

Die OLED-Tischleuchte "Victory". Abb.: Novaled

Novaled hat derzeit über 120 Mitarbeiter und sucht derzeit elf weitere Ingenieure, Chemiker und Physiker. Neben dem Kerngeschäft OLED-Rezepturen – die übrigens auch in der kürzlich eingeweihten Dresdner Heliatek-Fabrik für organische Solarzellen (OPCs) zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden – unterhält Novaled auch eine eigene OLED-Pilotfetigungung und bietet eigene OLED-Luxuslampen an – ein wachsendes Geschäft, dass laut Sprecherin Lemke aber weiterhin nur einen kleinen Umsatzanteil ausmacht.

2010 steigerte Novaled seinen Umsatz um 50 Prozent auf 11,2 Millionen Euro und hatte für 2011 einen weiteren Sprung auf etwa 17 Millionen Euro erwartet – genaue Zahlen sind aber – wie erwähnt – noch nicht veröffentlicht. Heiko Weckbrodt

Aktualisierung: Novaled hat den Börsengang inzwischen offiziell bestätigt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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