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Bitkom: Bibliotheken sollen Internet-Verleih von eBüchern ausbauen

Abb.: eBibo DD

Abb.: eBibo DD

Berlin, 13.3.2012: Die öffentlichen Bibliotheken sollten den Online-Verleih elektronischer Bücher (eBooks) ausweiten, um nicht den Anschluss an die digitale Jugend zu verlieren. Das hat der Hightech-Branchenverband „Bitkom“ in Berlin vorgeschlagen. „Das Angebot elektronischer Medien und insbesondere von E-Books in öffentlichen Bibliotheken ist noch zu gering“, kritisierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf im Vorfeld der Leipziger Buchmesse. „Mit der steigenden Verbreitung von Tablet-Computern und E-Readern verändern sich die Lesegewohnheiten der Menschen rapide. Darauf müssen die öffentlichen Bibliotheken schnell reagieren, wenn sie die junge Generation nicht verlieren wollen“, betonte er.

Wegen der angespannten Haushaltslage in vielen Kommunen seien viele Stadt-Bibliotheken nur ungenügend mit elektronischen Medien und vor allem eRomane ausgestattet. Hinzu komme die zögerliche Haltung vieler Verlage, den Leihbüchereien auch neueste Bestseller in digitaler Form zur Ausleihe zu geben.

Nach Angaben des Deutschen Bibliotheksverbands bieten erst zehn Prozent der öffentlichen Bibliotheken eine Online-Ausleihe von E-Books, Hörbüchern und anderen digitalen Medien an. Zudem ist der Bestand verfügbarer Titel in den 350 öffentlichen Bibliotheken mit „Online“-Ausleihe eher bescheiden. So seien in den Bibliotheken Berlins rund 600 Sachbücher, aber nur knapp 100 Titel in der Rubrik Belletristik für E-Reader und Tablet-Computer (Beispiel: iPad) verfügbar.

In der Internetfiliale „eBibo“ der Städtischen Bibliotheken Dresden hingegen hat sich die Auswahl inzwischen bedeutend vergrößert: Hier sind inzwischen mehrere tausend digitale Medien leihbar, darunter 381 Belletristiktitel. Diese neue Form der Ausleihe erfreut sich hier auch großer Beliebtheit: 2011 verzeichnete die Dresdner eBibo 37.227 Entleihungen, 18,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Im gesamten Medienbestand lag die Steigerungsrate „nur“ bei 1,7 Prozent.

Ratgeber, wie die Onleihe funktioniert, wie man die „Onleihe“-App auf dem iPad sowie Android-Handys nutzt und was sonst zu beachten ist, findet man hier beim Bitkom und hier bei der eBibo. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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