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Analysten: US-Wahljahre sind stets gut für Chipindustrie

US-Präsident Barack Obama bei einem Besuch in der Intel-Fabrik Oregon. In Wahljahren treiben sich Politiker massenhaft in Unternehmen herum und verteilen gerne schnelle Konjunkturprogramme. Abb.: Intel

US-Präsident Barack Obama bei einem Besuch in der Intel-Fabrik Oregon. In Wahljahren treiben sich Politiker massenhaft in Unternehmen herum und verteilen gerne schnelle Konjunkturprogramme. Abb.: Intel

Scottsdale, 7.3.2012: Das Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ (Scottsdale/Arizona) hat einen interessanten Zusammenhang entdeckt: Wenn in den USA wichtige Wahlen anstehen, macht die weltweite Halbleiterindustrie im gleichen Jahr fast immer ungewöhnlich gute Geschäfte. Grund: Im Wahljahr wollen Präsidenten und Senatoren gut dastehen und pulvern viel Geld in kurzfristige Konjunktur- und Arbeitsmarktprogramme, die dann meist recht abrupt nach der Wahl auslaufen.

Die Grafik zeigt die Wachstumsraten der Weltwirtschaft (rot) und der Chipindustrie (blau) in Wahljahren. Abb.: IC Insight

Die Grafik zeigt die Wachstumsraten der Weltwirtschaft (rot) und der Chipindustrie (blau) in Wahljahren.

Mikroelektronik profitiert besonders von Beliebtheits-Eilpaketen

In den zehn US-Wahljahren seit 1972 ist die internationale Mikroelektronik-Industrie um durchschnittlich 24 Prozent gewachsen, das weltweite allgemeine Wirtschaftswachstum lag dagegen im Schnitt nur bei jeweils vier Prozent, haben die Analysten errechnet. Nur in den Wahljahren 1996 und 2008 sei diese Regel durchbrochen worden. Das jeweilige Jahr nach der US-Präsidentenwahl sei dagegen ein eher schlechtes Jahr für die Chipfabriken gewesen.

Dementsprechend sagt „IC Insights“ für das Jahr 2012 ein weltweites Wachstum des Bruttosozialprodukts um 3,4 Prozent voraus, für die Halbleiterindustrie dagegen ein Plus um sieben Prozent. Da in diesem Jahr auch in Russland, China, Frankreich, Südkorea und Taiwan wichtige Wahlen anstehen, dürfte sich der US-Effekt global verstärken. Gemäß der Nachwahl-Regel erwarte die Mikroelektronik dafür allerdings im Jahr 2013 wieder ein maues Wachstum. Erst 2014 werde die Wirtschaft erneut an Fahrt gewinnen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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