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Softwarefirma Comarch baut Deutschland-Sitz in Dresden aus

Links entsteht das neue Rechenzentrum, rechts saniert Comarch eine Gründerzeitvilla zum Bürozentrum um. Eine Brücke verbindet beide Gebäude. Abb.: hw

Links entsteht das neue Rechenzentrum, rechts saniert Comarch eine Gründerzeitvilla zum Bürozentrum um. Eine Brücke verbindet beide Gebäude. Abb.: hw

Dresden, 27.2.2012: Die Dresdner Comarch AG geht auf Wachstumskurs: Ab Oktober will Geschäftsführerin Katharina Bania einen neuen Firmensitz und ein Rechenzentrum in Universitäts-Nähe in Betrieb nehmen, um das Leistungs-Portefeuille des Software-Unternehmens zu erweitern. In diesem Zuge sollen in diesem Jahr etwa 30 bis 40 neue Jobs – vor allem für Programmierer – entstehen. Mittelfristig will Bania den Personalstamm von derzeit 90 auf dann etwa 230 Mitarbeiter ausbauen.

Katharina Bania leitet die Comarch AG. Abb.: privat

Katharina Bania leitet die Comarch AG. Abb.: privat

„Wir wollen demnächst eine Rekrutierungs-Kampagne starten und hoffen dabei auch auf TU-Absolventen“, kündigte Bania an. Insgesamt investiert Comarch über 13 Millionen Euro in die Sanierung einer Gründerzeitvilla an der Chemnitzer Straße und deren Umbau zum neuen Deutschlandsitz sowie den Neubau eines Rechenzentrums.

Die Comarch AG ist eine Tochter des polnischen Softwareunternehmens Comarch S.A. in Krakau, das weltweit insgesamt rund 3500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Muttergesellschaft ist auf Computerprogramme für das Rechnungswesen und Kundenmanagement spezialisiert, mit denen sie im vergangenen Jahr rund 200 Millionen Euro Umsatz realisierte (plus zehn Prozent).

Die Deutschlandtochter Comarch AG wurde 1999 gegründet und zog 2005 von Frankfurt/Main nach Dresden um. Hier beschäftigte die Firma anfangs drei Mitarbeiter. Da das Unternehmen zahlreiche und vor allem potente Kunden vor allem in der Telekommunikations-Branche gewann, ist die Mitarbeiterzahl seitdem stark gestiegen. Inzwischen beschäftigt die Comarch AG im – bisher noch angemieteten – Hauptsitz rund 90 Programmierer, Kundenbetreuer und andere Mitarbeiter.

Vor allem durch neue Verträge, die kürzlich mit Unternehmen wie Vodafone, O2 und Eplus abgeschlossen werden konnten, legte der Umsatz der AG von zirka 20 Millionen Euro im Jahr 2010 auf schätzungsweise 23 Millionen Euro im vergangenen Jahr zu – die endgültigen Zahlen will die Firma Ende März vorlegen.

Um weiter wachsen zu können, fiel vor zwei Jahren die Entscheidung für den Bau eines eigenen Stammsitzes. Hatte die Comarch AG bisher ein Rechenzentrum in Frankfurt angemietet, sollen die dort gespeicherten Kundendatenbank gegen Jahresende in das dann fertige eigene Computerzentrum an der Chemnitzer Straße verlagert werden.

Hier sollen insgesamt 100 Computerregale (Server-Racks) eingebaut werden, in die jeweils bis zu 50 Rechnerplatinen gesteckt werden können. Damit lässt sich das Zentrum auf eine Kapazität von bis zu 40 000 Prozessorkerne – oder entsprechende Speicherkapazitäten – aufrüsten.

Dort will Bania später auch Cloud-Lösungen (Rechnen in der Computerwolke) anbieten. Sprich: die Comarch-Kunden können sich dann eigene Rechenzentren sparen und statt dessen Speicher- und Rechenleistungen flexibel via Internet bei Comarch abrufen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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