Berlin, 26.2.2012: Die noch junge Datenfunk-Technik „LTE“ (Long Term Evolution) ist in Deutschland aus dem Nischendasein getreten. Mittlerweile haben sieben Millionen Haushalte solch einen Anschluss, der deutlich höhere Ladegeschwindigkeiten (und teils auch Versorgungsreichweite) als herkömmliche Lösungen wie UMTS und HSDPA erlaubt. Das teilte der Branchenverband Bitkom in Berlin mit, gestützt auf Angaben der Bundesnetzagentur.
Auf Geheiß der Regulierer hatten vor allem Telekom und Vodafone zunächst vor allem im ländlichen Raum ihre Netze LTE-fähig gemacht, die damit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit je Sekunde (Mbs) statt 3,6 bis 7,2 Mbs bei HSDPA erlauben. Durch diesen regularatorischen Eingriff wollten Bund und Länder zunächst die so genannten „weißen Flecken“ in der Breindbandversorgung der Deutschen schließen. Nun gehen die größeren Anbieter auch die ersten LTE-Freischaltungen in Großstädten an.
Vor allem die Lücken in der stationären Internetversorgung via DSL oder TV-Kabel haben die Nachfrage für Datenfunklösungen in den vergangenen Jahren stark steigen lassen. Aber auch der Smartphone- und Tablet-Boom war ein Martktreiber: So wurden 2011 in Deutschland 2,1 Millionen Tablet-Computer verkauft, 162 Prozent mehr als 2010. Die Geräte kosteten im Schnitt 534 Euro, ein Preisrückgang um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz mit Tablets stieg um 141 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die in fast allen Datenfunk-Verträgen verankerten Drosselgrenzen für das monatliche Datenvolumen gehen letztlich auch auf solche Trends zurück.
Diese und weitere Entwicklungen haben die Mobilanschluss-Dichte in der Bundesrepublik auf neue Rekordwerte getrieben. Gegen Ende 2011 waren in Deutschland erstmals mehr als 112 Millionen Mobilfunkanschlüsse geschaltet. Mittlerweile hat jeder Deutsche im Schnitt 1,37 Mobilfunkanschlüsse. Heiko Weckbrodt
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