Berlin, 10.2.2012: In einer Zeit, in der einem jederzeit ein Bundespräsident den Anrufbeantworter mit Wutanrufen füllen kann – inzwischen in die deutsche Sprache als „wullfen“ eingegangen – sind Politiker eher unbeliebte Internet-Freunde: Jeder zweite deutsche Netznutzer würde Online-Freundschaftsanfragen von Politikern ablehnen, jeder Dritte seinem Chef eine Abfuhr geben – wie karriereförderlich das auch immer sein mag. Das geht aus einer Forsa-Umfrage unter 1001 Internetnutzern im Auftrag des Hightech-Verbandes „Bitkom“ (Berlin) hervor. Demnach nehmen nur sechs Prozent alle Freundschaftsanfragen an – egal von wem.
„Die meisten Menschen pflegen ihre Beziehungen in sozialen Netzwerken mit großem Bedacht“, kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf die Zahlen. „Kaum jemand nimmt Anfragen bedenkenlos an.“ Die allermeisten Befragten (84 Prozent) würden Anfragen von Fremden generell ablehnen. Und bei jüngeren Nutzern unter 30 Jahren ist diese selektiver Ansatz noch ausgeprägter – in dieser Altersgruppe nehmen nur drei Prozent jede Freudschaftsanfrage an. „Offenbar sind Online-Communitys für junge Menschen ein sehr viel ernsthafteres Instrument zur Pflege sozialer Kontakte als für ältere“, meinte Kempf. hw
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