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Adventure „Deponia“: Liebevoll inszenierte Müll-Eloge

Wenn das mal keine Müllplatz-Romantik ist: Rufus und seine Elfe stecken erst mal wieder im Schrott fest. Abb.: Deadalic

Wenn das mal keine Müllplatz-Romantik ist: Rufus und seine Elfe stecken erst mal wieder im Schrott fest. Abb.: Deadalic

Mit „Deponia“ haben die Macher von „Whispered World“ und „Harveys neue Augen“ wieder einmal bewiesen, dass es auch heute noch gute Adventures gibt, die selbst in 2D-Optik mit einer durchdachten Story und hübschen Rätseln zu überzeugen vermögen. Darin erzählen sie von Rufus, der auf einem Schrottplatz lebt und die Nase voll hat von seinem vermüllten Leben – in jeder Hinsicht.

Kein Wunder, dass dieser Gossenbursche immer neue Fluchtpläne schmiedet, um in die legendäre Welt da oben zu gelangen, das Elysium, mit frischer Luft und sauberem Wasser, das die Deponiebewohner nur von den seltsamen Zügen kennen, die – scheinbar unerreichbar – hoch über ihnen im Himmel kreuzen. Schließlich beißt sich der Mülljunge gegen allen Spott der Schrottdorfbewohner und schießt sich mit einem Raketenpack auf einen jener legendären Elysium-Kreuzer – nur um wenig später gemeinsam mit einer hübschen elysianischen Elfe wieder auf der Heimatmüllkippe zu landen…

Gezeichnete 2D-Welt funktioniert durch seine Story und Rätsel

Rufus vor dem Start gen Elysium. Abb.: Daedalic

Rufus vor dem Start gen Elysium. Abb.: Daedalic

Ähnlich wie in „Whisperd World“ wählt Daedalic in seinem neuen PC-Abenteuer die Perspektive des (scheinbaren) ewigen Verlierers, des Underdogs, der zu aller Überraschung zu einer Art Weltenretter wird. Statt auf 3D-Grafik (die in Adventures ohnehin selten auf Spitzenniveau kommt) haben die Macher auf eine gezeichnete 2D-Welt gesetzt und das bekommt „Deponia“ auch gut.

Und langjährige Adventure-Fans wird freuen, dass Art und Stil der Rätsel wirklich in der Tradition der Lucas-Arts-Klassiker oder auch solch skurriler Frühwerke wie „Woodruff“ steht und dies nicht nur behauptet – wobei die Rätsel nicht ganz so schwer sind. Und ohne zuviel zu verraten: Auch wahre Kaffeefreunde kommen in Anlehnung an gewisse Drinkmix-Rätsel der Monkey-Island-Reihe auf ihre Kosten.

Fazit:

Ein liebevoll inszenierte Abenteuer aus den Untiefen der Müllwelten. Für Adventure-Fans eine klare Empfehlung. Und wem das nicht genug ist: Das Spiel ist auch in einer Sonderedition mit Poster und beigelegter Soundtrack-CD erhältlich. Heiko Weckbrodt

„Deponia“ (Deadalic), Adventure, P 6
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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