Geschichte
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246 Spardosen aus über 100 Jahren im Sparkassenmuseum Dresden

Insgesamt 246 Spardosen von simple bis Tekky umfasst die Spardosensammlung des Sparkassenmuseums Dresden. Abb.: hw

Insgesamt 246 Spardosen von simple bis Tekky umfasst die Spardosensammlung des Sparkassenmuseums Dresden. Abb.: hw

Dresden, 2.2.2012: Das Sparkassenmuseum Dresden hat eine umfangreiche Sammlung von historischen und modernen Spardosen übernommen. Die Kollektion, die ein hessisches Ehepaar dem Dresdner Museum geschenkt hat, spiegelt den Wandel der Sparkultur in über 100 Jahren – vom schnöden Tonkrug bis zum geldfressenden Roboter.

Raubende Raben und Roboter

Keine Frage: Dieser geflügelte Schwarzrock ist ein Raubvogel. Ganz langsam neigt er sich aus dem Vogelhäuschen, schnappt sich zum Geräusch eines rasselnden Federwerkes den Euro – und schwupps, ist er mit dem Geld im Dunkeln verschwunden. Der Aufzieh-Rabe aus dem Blechkasten ist nur eines von 246 Exponaten, das Dieter Lorenz von einer generösen Sammlerfamilie aus Bischofsheim nahe Mainz übernommen hat. „Der Vater hat von jeder seiner Reisen Sparbüchsen mitgebracht“, erzählt der Kustos des Sparkassenmuseums. „Über die Jahre ist eine beachtliche Sammlung zusammen gekommen, die die Familie uns geschenkt hat.“

Die Kollektion repräsentiert über 100 Jahre Sparkultur. Abb.: hw

Zu der Spardosen-Sammlung, die nun im Museum an der Leipziger Straße ausgestellt ist, gehören historische Büchsen aus der Kaiserzeit wie auch DDR-Spielzeugtresore und Hightech-Sparbüchsen aus jüngster Zeit. Da findet sich zum Beispiel ein Roboter, der die dargebotenen Geldstücke auffrisst und sich dann noch die blecherne Zunge leckt. Oder ein madiger Apfel, aus dem ein Wurm heraus schellt, um sich die Penunze zu schnappen. Gleich daneben ein eiserner Holzfäller, der die Münzen vorsichtshalber mit seinem Beil in den Schlitzt haut.

Aber auch über 100 Jahre alte Stücke sind dabei, verrostete Spielzeugkassetten der Sparkasse Dresden beispielsweise, tönerne Figuren, die man noch zerschlagen musste, um an das Ersparte wieder heran zu kommen. Auch Sparbüchsen aus Keramik: „Das war eine Spezialität der Pirnaer Sparkasse“, berichtet der 78-jährige Kustos.

Vom Depositenbuch aus dem Jahr 1787 bis zum kompletten DDR-Sparkassenraum mit Robotroncomputer

Millionen-Scheine aus der Inflationszeit. Abb.: hw

Millionen-Scheine aus der Inflationszeit. Abb.: hw

Insgesamt hat Lorenz er in den vergangenen 15 Jahren mehrere Tausend Stücke in „seinem“ Museum zusammen getragen. Darunter sind richtig alte Sparkassendokumente wie ein Depositenbuch aus dem Jahr 1787 und Millionen-Reichsmark-Banknoten aus der Inflationszeit.

Aber auch neuere und sehr seltene Ausstellungsstücke wie eine nahezu vollständige Frauenkirchenuhren-Kollektion, ein kompletter Sparkassen-Schalterraum im DDR-Stil inklusive Robotron-Computeranlage, klobige C-Netz-Handys aus den 1990er Jahren und viele andere Exponate.

Heiko Weckbrodt

Sparkassenmuseum Dresden, Leipziger Straße 116, geöffnet nach Vereinbarung unter Telefon 0351-455-894339
 
 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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