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Filmkritik: Mr. Nobody – Wenn Entscheidungen dein Leben verändern


“Warum muss dies gerade mir passieren?” Eine Frage, die sich schon jeder mindestens einmal in seinem Leben stellte. Der Film “Mr. Nobody” beginnt mit dieser Frage. Anschließend folgt ein wildes Durcheinander von Ereignissen, Fiktionen und Zukunftsszenarien. Einzig die umformulierte Eingangsfrage, “Was wäre geschehen, wenn man sich anders entschieden hätte?”, begleitet all die faszinierenden Bilder, die der Zuschauer zwei Stunden lang zu sehen bekommt.

Mr. Nobody – der letzte sterbliche Mensch auf der Erde

Nemo Nobody ist der letzte sterbliche Mensch. Er ist das Medienereignis am 12.Februar in 2092, denn mit seinen 118 Jahren ist seine Zeit bereits seit langem abgelaufen. Mit Spannung erwarten die Menschen auf der Erde sein Ende, um eine Ära des Todes zu verabschieden. Denn 2092 muss niemand mehr sterben. Durch die Entdeckung der permanenten Zellerneuerung ist jeder Mensch unsterblich geworden. Ein Reporter will die letzten Stunden von Mr. Nobody nutzen, um herauszufinden, wie das Leben war, als alle Menschen noch sterblich waren.

Mr. Nobody verstreut die Asche seiner Frau auf den Mars

Nemo Nobody ist auf der Reise zum Mars. Dort will er sein Versprechen einlösen, die Asche seiner Frau zu verstreuen. Diese verbrannte am Tag ihrer Heirat im Hochzeitswagen, als ein Tanklaster explodierte. Jahre zuvor gab der junge Nemo diesem Mädchen das Versprechen, ihre Asche zum Mars zu bringen, wenn sie sterben sollte. Nachdem er sein Versprechen erfüllte, traf er auf der Marslandeplattform Anna, eine Frau welche die Ausdehnung des Weltalls maß. Sie erzählte Mr. Nobody, dass der Kosmos am 12. Februar 2092 um 5:50 die maximale Ausdehnung erreichen werde. Danach kehrt der Prozess um und die Zeit läuft rückwärts. Kurz darauf wird die Landeplattform von einem Meteoritenschauer zerstört.

Mr. Nobody kann in die Zukunft sehen

Nemo Nobody hat eine Gabe, er kann in die Zukunft sehen. Möglich ist dies, da er vor seiner Geburt vergessen wurde. Denn vor einer Geburt werden die Kinder mit einem Schleier des Vergessens belegt. Bis dahin wissen die Ungeborenen genau, was ihnen in ihrem Leben bevorsteht und welche Entscheidungen sie besser nicht treffen sollten. Die Gabe des jungen Nobody entpuppt sich jedoch als ein echtes Problem. Denn durch seine hellseherischen Fähigkeiten weiß Nemo, dass jede Entscheidung, die er treffen wird, immer in einem vorzeitigen Tod endet. Für ihn scheint es keinen Ausweg zu geben, wenn da nicht diese Frau wäre, Anna.

Mr. Nobody, ein Film und mehrere Geschichten

Abb.: Concorde

Abb.: Concorde

Die Erzählstränge von mehreren Geschichten wurde in “Mr.Nobody” locker miteinander verwoben. Der Regisseur Jaco Van Dormael scheint es zu lieben, den Zuschauer auf eine wilde Fahrt in einer “Was wäre wenn”-Gedankenachterbahn mitzunehmen. “Mr. Nobody” zeigt die Höhen, die Tiefen, die Wandlungen und die Auswirkungen von Entscheidungen im Leben von Nemo. Der Film besticht dabei durch seinen intensiven Bilder und die Momente, in denen man in die innerste Gefühlswelt von Nemo mitgenommen wird. Für diejenigen, die es lieben, in Geschichten hin und her zu springen und sich auf eine phantastische Reise in das multiple Leben eines Menschen zu begeben, ist dieser Film ein Muss. Aber Achtung, für diesen Film solle man wach und hochkonzentriert sein. Ronny Siegel

„Mr. Nobody“ (Concorde), Frankreich, Belgien, Kanada, Deutschland 2009 (DVD 2010), Genre: Science Fiction, Regie: Jaco Van Dormael, Länge: 138 Minuten, Darsteller: Jared Leto, Diane Kruger, Sarah Polley, Linh Dan Pham; P 12, DVD & Bluray ca. neun Euro
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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