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Ostsachsen: Fast 100.000 Minifirmen

Abb.: IHK DD

Dresden, 13.1.2012: Die gute Nachricht: Selbstständigkeit ist im Raum Dresden „in“, es werden immer mehr Firmen gegründet. Die eher schlechte Nachricht: Die Wirtschaft bleibt im Vergleich zu westdeutschen Ballungsräumen extrem kleinteilig. Das geht aus einer Statistik der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hervor.

Demnach hat die IHK jetzt 96.943 Mitgliedsunternehmen, so viele wie noch nie seit ihrer Gründung nach der politischen Wende. Gegenüber dem Jahr entspricht dies einem Plus von etwa drei Prozent, im Vergleich zu 1992 hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Der Zuwachs im Vorjahr speiste sich vor allem aus den Sektoren Dienstleistungen, Bau und Energieversorgung. „Hält der Trend zur Selbständigkeit weiter an, werden wir vielleicht zum Jahresende die 100.000er Marke knacken“, orakelte IHK-Sprecher Lars Fiehler.

Aber obgleich „Klein“ auch manchmal gut sein kann: Die vielbesprochenen Leuchttürme wie Globalfoundries oder Infineon sind die absolute Ausnahmen, kapitalstarke große Unternehmen gibt es im Raum Dresden kaum. Da teilt die Wachstums- und Vorzeigeregion Dresden ein Problem aller ostdeutschen Kommunen. 94 Prozent der IHK-Mitgliedsfirmen haben weniger als zehn Beschäftigte, 1,1 Prozent zwischen 50 und 250 Mitarbeiter und nur 194 Unternehmen (Anteil: 0,2 Prozent!) mehr als 250 Mitarbeiter.

Das heißt de facto, dass es einen starken Mittelstand nach europäischer Definition (50 bis 250 Beschäftigte) hier kaum gibt, geschweige denn von großen Unternehmenszentralen, die in vielen westdeutschen Kommunen für satte Steuerabrechnungen sorgen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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