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Eurokrise und Katastrophen bremsen Chipindustrie aus

Der neue Kindle Fire. Abb.: Amazon

Tablets (hier der Kindle Fire) und Smartphones werden 2012 die Wachstumstreiber der Halbleiterindustrie sein. Abb.: Amazon

Stamford, 11.12.2011: Euro-Krise und Naturkatastrophen bremsen die weltweite Halbleiterindustrie aus. Diese wird im kommenden Jahr nur halb so stark wachsen wie zunächst erwartet. Die Marktanalysten von „Gartner Inc. (Stamford) haben nun ihre Umsatzprognose für die Mikroelektronik auf 309 Milliarden Dollar (231 Milliarden Euro) gesenkt. Damit erwarten sie nur noch ein Umsatzplus von 2,2 Prozent im Jahr 2012 statt von 4,6 Prozent, wie noch vor kurzem prognostiziert.

Gartner-Analyst Bryan Lewis machte für den eher düsteren Ausblick die Sorge um die Zukunft der Euro-Zone, aber auch Überkapazitäten in der Industrie sowie die Spätfolgen der Flutkatastrophe in Thailand verantwortlich. Die Festplatten-Lieferkette für Computer werde durch die Tragödie in Thailand noch mehrere Quartale lang gestört bleiben, sagte er voraus.

Die Prognose würde noch schlechter ausfallen, wenn nicht der ungebrochene Boom von Smartphones (Computertelefone wie das iPhone), Tablettcomputern (iPad, Kindle Fire etc.) für einen Nachfrageschub sorgen würden. Laut Gartner wird die weltweite Handy-Produktion im kommenden Jahr noch einmal um 7,5 Prozent zulegen, die Tablet-Fertigung sogar um 63 Prozent.

Als indirekte Folge aus diesem Nachfrage-Schub sowie der Verknappung konventioneller Festplatten aus Thailand sei des Weiteren mit einer guten Auftragslage für die auf NAND-Speicherchips spezialisierten Fabriken zu rechnen, so Lewis. Denn diese nichtflüchtigen Speicher werden für Smartphones und Tablets, aber auch für Chip-Festplatten (SSDs) benötigt. Allein diese drei Produktsegemente werden laut Gartner für 77 Prozent des Branchenwachstums bis 2015 sorgen.

Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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