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Analysten: Festplattenindustrie muss in mehr Länder investieren

WD-Festplatte. Abb.: Asim18/ Wikipedia

WD-Festplatte. Abb.: Asim18/ Wikipedia

El Segundo, 7.12.2011: Nach der Hochwasserkatastrophe in Thailand und dem Reaktorunglück in Japan, die mehrere Festplatten-Fabriken lahmgelegt und den weltweit größten NAND-Speicher-Hersteller Toshiba empfindlich getroffen hatten, ist in der globalen Hightech-Industrie eine heftige Diskussion über die Verletzlichkeit ihrer Zulieferketten entbrannt. Die Marktanalysten von „iSuppli“ im kalifornischen El Segundo haben nun der Festplattenbranche geraten, „geographisch verteilte Redundanzen“ in ihre Lieferketten einzubauen, sprich: Auch in anderen Ländern außer Thailand Festplattenwerke zu bauen, um sich gegen Naturkatastrophen unempfindlicher zu machen.

Speicher-Analyst Dee Nguyen von iSuppli hat dafür die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe in Fukushima zum Vergleich herangezogen: Damals wurde die NAND-Speicherproduktion von Toshiba – damals mit 25 Prozent Anteil der Weltmarktführer – größtenteils lahmgelegt. Damals jedoch sprangen Toshibas Konkurrenten in Südkorea und Amerika wie Samsung, Hynix und Micron in diese Bresche. Auch Toshiba gelang es, schon ein Quartal später wieder seine volle Produktionsstärke zu erreichen.

In Thailand dagegen war und ist ein Großteil der weltweiten Festplattenproduktion konzentriert, auch sind drei der fünf wichtigsten Zulieferer in der Flutregion angesiedelt. Damit war der Nachschub hier an mehreren Fronten abgeschnürt. Und nach Einschätzung von iSuppli wird es „noch mehrere Monate“ dauern, bevor die Schäden in den Festplattenwerken beseitigt sind. Und mindestens solange werden auch Verknappung und Teuerungseffekte in der weltweiten Computerindustrie anhalten. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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