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Raumsonde Voyager driftet am Rand des Solarsystems

Vor 34 Jahren startete die US-Raumsonde Voyager von der Erde. Abb.: NASA

Vor 34 Jahren startete die US-Raumsonde Voyager von der Erde. Abb.: NASA

Washington, 5.12.2011: Kann sich noch jemand an diesen „Enterprise“-Film erinnern, in dem die Voyager-Sonde auf eine ferne Maschinenzivilisation stößt und von dort mit einem Mega-Schiff gen Erde gesandt wird, um ihren Schöpfer zu finden? Nun, ganz so weit hat es die 1977 gestartete US-Raumsonde bisher nicht geschafft, aber immerhin hat es Voyager 1 jetzt bis an die Grenze unseres Sonnensystems geschafft, wo das Mini-Raumschiff nun in einer Flautezone driftet, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA heute mitteilte.

Voyager 1 sei nun in einer Art kosmischer Zwischenhölle angelangt, erklärte die NASA in Washington: Rund 18 Billionen Kilometer von der Sonne entfernt endet der magnetische Einfluss unseres Zentralgestirns und flaut der Sonnenwind aus geladenen Partikeln ab. Dafür bekommt die Sonde nun eine Art Gegenwind aus dem interstellaren Raum zu spüren, aus dem hochenergetische Teilchen versuchen, in die Magnet- und Partikelblase rund um unser Sonnensystem einzudringen. Die NASA rechnet damit, dass Voyager in ein paar Monaten – vielleicht aber auch erst in ein paar Jahren – diese Blase durchstößt und in den kosmischen Raum zwischen den Gestirnen vorstößt. Wie hieß es so schön im „Enterprise“-Vorspann: „Das Weltall – unendliche Weiten…“

 

Die Golden Record an Bord der Voyager enthält auch eine Lagebeschreibung der Erde. Abb.: NASA

Die Golden Record an Bord der Voyager enthält auch eine Lagebeschreibung der Erde. Abb.: NASA

Ihre Energie bezieht die Sonde übrigens von Plutonium-Zerfalls-Batterien, da Solarzellen am Rande des Sonnensystems wenig nützen. Obwohl offiziell zum Zwecke der Planetenforschung ausgesandt, hatten die NASA-Ingenieure immer die Hoffnung, dass Voyager (Der Reisende) irgendwann einen von Außerirdischen bewohnten Planeten erreichen könnte. Daher hat die Sonde eine vergoldete Schallplatte an Bord. Auf der einen Seite finden sich Angaben, um die Erde zu finden, von der anderen Seite lassen sich unter anderem Kompositionen von Bach, Beethoven und Mozart abspielen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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