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Softwarefirma Addison siedelt sich in Dresdner Tabakmoschee an

Addison zieht in die Dresdner Yenidze. Abb.: Kolossos, Wikipedia, Addison, hw

Addison zieht in die Dresdner Yenidze. Abb.: Kolossos, Wikipedia, Addison, hw

Dresden, 10.11.2011. Das Ludwigsburger Softwareunternehmen „Addison“ siedelt sich in der Dresdner „Yenidze“ an. Das teilte Addison-Chef Ralf Gärtner mit. Die auf Computerprogramme für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Handwerker spezialisierte Firma will in der früheren Zigarettenfabrik (wegen ihrer orientalischen Architektur auch Tabak-Moschee genannt) ihr Deutschlandzentrum für Kundenbetreuung (Support Center) einrichten.

Millioneninvestition geplant

Zum Start hat Addison vier Mitarbeiter eingestellt, bis zum Herbst 2013 soll das Hilfezentrum auf 30 kaufmännisch geschulte Spezialisten wachsen, kündigte Gärtner an. Das Unternehmen wolle einen Millionenbetrag in die Ansiedlung stecken – darin enthalten sind Löhne, Schulungskosten, Computerkäufe und andere Anschaffungen. Genauere Angaben über die Investitionssumme wollte der Geschäftsführer nicht machen.

1921 als Buchhalterfirma gegründet

Die Softwareschmiede geht auf die 1921 gegründete Buchhaltungsfirma „Taylorix“ zurück, die später zum zentralen Software- und Rechenzentrum von Porsche wurde. Als sich der Automobilbauer von solchen Nebenaktivitäten trennen wollte, entstand daraus 1996 eine Management-Ausgründung, die sich zwei Jahre später in „Addison Software“ umbenannte. Das Unternehmen etablierte sich unter den Anbietern von Steuerberater-Programmen als Nummer 2 in Deutschland, nach der Nürnberger Genossenschaft „DATEV“. Weitere Geschäftsfelder sind Softwarepakete für Wirtschaftsprüfer, Mittelständler und Handwerker. 2008 übernahm das holländische Verlags- und Softwareunternehmen „Wolters Kluwer“ (19 000 Mitarbeiter weltweit, Umsatz 2010: 3,6 Milliarden Euro) die Firma. Addison selbst hat heute 519 Mitarbeiter an 21 Standorten, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von 73,7 Millionen Euro erwirtschafteten (+ 3,8 Prozent).

Bisher seien die Hilfetelefone des Unternehmens auf diese Standorte in ganz Deutschland verteilt gewesen, erklärte Gärtner. Damit das Addison-Nottelefon (Hotline) künftig besser erreichbar ist und sich die Filialen mehr auf Kunden-Akquise und -Beratung konzentrieren können, habe man sich entschieden, zusätzlich einen „zentralen Kunden-Support“ aufzubauen. „Wir haben dafür Dresden gewählt, weil das eine attraktive Stadt und ein Technologiestandort mit Unis und Hochschulen ist“, sagte Gärtner. „Wir rechnen damit, dass wir hier einfacher als in anderen Städten qualifizierte Mitarbeiter finden, auch mit Hilfe der Wirtschaftsförderung.“

„Mit dem Wolters-Kluwer-Unternehmen Addison erhält der sächsische IT-Standort einen weiteren exzellenten Akteur, der mit dazu beitragen wird, unsere Stellung in diesem Bereich weiter auszubauen“, begrüßte Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) die Entscheidung des Unternehmens. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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