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Endlose Orc-Metzelei „Warhammer Spacemarine“

Sehr martialisch, wie es de Job verlangt: Die Space Marines in ihren bestimmt der praktichen Megarüstungen. Abb.: THQ

Sehr martialisch, wie es de Job verlangt: Die Space Marines in ihren bestimmt der praktichen Megarüstungen. Abb. (2): THQ

Wer noch irgendwelche Restzweifel hatte, dass die Orcs die Erzbösewichte des Universums sind, wird im 3D-Shooter „Warhammer 40.000 – Spacemarines“ eines Besseren belehrt: Die galaktischen Schweine überfallen im 41. Jahrhundert eine imperialen Waffenfabrik des Erden-Reiches und massakrieren in Nullkommanichts die kleine Garnision. Damit beim Gegenschlag bloß nichts von seiner kostbaren Rüstungsindustrie kaputt geht, schickt der Kaiser keine Schlachtschiffe zum Gegenschlag, sondern die „Space Marines“ – und die räumen gründlich auf mit dem grünen Gesocks.

Zum Glück stellt sich ab und wann auch ein weitere Marine mit uns gegen die Orc-Horden.

Zum Glück stellt sich ab und wann auch ein weitere Marine mit uns gegen die Orc-Horden.

„Space Marines“ aus der „Warhammer“-Reihe, das inzwischen auch in einer PC-Version erschien, ist eine durch dramatische Musik ins Epische überhöhte Orc-Endlosmetzelei und erinnert in diesem Punkt ein wenig an „Left 4 Dead“ und „300“. Grafisch ist das sehr effektvoll umgesetzt und in Musik und Dialogen ausgesprochen bedeutungsschwanger inszeniert. Dazu tragen auch die vollkommen übertrieben schweren Schmuckrüstungen bei, in denen die fast religös angebeteten Krieger da durch zerstörte Landschaften stapfen.

Deuten mag man dies als einfache und sozial verträgliche Methode, Aggressionen abzubauen. Man bekommt mit jeder Episode immer bessere Wummen und Nahkampfwaffen, in der ungeschnittenen Ü18-Version ist es möglich, den Aliens einzelne Gliedmaßen wegzuschießen, überhaupt sprudelt das Blut in Fontänen, was ja sonst alles meist der deutschen Jugendschutz-Zensurschere zum Opfer fällt.

Gerade im Vergleich zum Zombie-Shooter „Left 4 Dead“ indes, der ja einem ähnlichen „Metzeln ohne Ende“-Prinzip folgt, empfand ich „Space Marines“ allerdings recht schnell als etwas öde: Okay, da kommt der 721. Orc, der 722., der 723… Na so was von aufregend! Zudem ist das in der dritten-Person-Perspektive gehaltene Spiel ganz linear: Es gibt im Kern immer nur einen Weg über den zerstörten Planeten.

Fazit: Die optische und musikalische Opulenz kann mit jeder Spielminute immer weniger über das leicht stupide Spielprinzip hinwegtrösten. Heiko Weckbrodt

„Warhammer 40.000 – Spacemarines First Edition“ (Relic/THQ), Action-Shooter, P 18

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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