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AMD stellt Flaggschiff „Bulldozer“ vor

Abb.: AMD

Sunnyvale, 12.10.2011: AMD hat nach einigen Verzögerungen nun sein neues Prozessor-Flaggschiff vorgestellt, den „Bulldozer“ („Planierraupe“). Dabei handelt es sich um Chips mit einer stark überarbeiteten Mikroarchitektur, die mit acht Kernen arbeiten – ein Novum auf dem Privatkundenmarkt, wie AMD hervorhebt.

Das Spitzenmodell heißt offiziell AMD FX 8150. Es wird im Normalbetrieb mit 3,6 Gigahertz (GHz) getaktet und erreicht im Turbo-Mode (nur ein Kern auf Vollleistung, andere Kerne sind inaktiv) bis zu 4,2 GHz. Damit überschreitet AMD nun auch die magische 4-GHz-Schwelle, die vor Jahren wegen technischer Probleme dazu führte, dass Intel und AMD das Gigahertz-Rennen abbliesen.

Prozessor in Dresden gefertigt

Möglich machen dies unter anderem neue Materialien, die als isolierende Sperrschichten gegen Leckströme und quantenphysikalische Elektronen-Tunneleffekte fungieren („High-k Metal Gate“). Außerdem haben die Dresdner Globalfoundries-Werke, bei denen AMD die „Bulldozers“ fertigen lässt, ihre Anlagen von 45 auf 32 Nanometer umgestellt.

Das neue Spitzenmodell soll rund 250 Dollar kosten und ab sofort erhältlich sein. Die Euro-Preise sind noch nicht bekannt.

Erste Benchmarks von Kollegen deuten übrigens wohl darauf hin, dass der Bulldozer nicht an die Leistungskraft der Sandy-Bridge-Prozessoren von Konkurrent Intel herankommt. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies für AMD ein Desaster: Schon seit Intels „Core Duo“ hechelt das Unternehmen in puncto Leistung hinterher. Auch kommt der Bulldozer ohnehin verspätet. Während Intel in der Startphase seiner 32-nm-„Sandy Bridges“ bereits hohe Gewinnmargen für die Spitzenmodelle einsacken und danach die Preise senken konnte, könnte AMD die Bulldozers, wenn sie wirklich langsamer sind, jetzt nur über den Preis verkaufen und damit Probleme haben, die hohen Entwicklungskosten zu refinanzieren. hw

Werbevideo von AMD für die neuen FX-Prozessoren:

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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