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Studie: iPad & Co. treiben Papierindustrie in die Ecke

RISI prognostiziert eine starke Verbreitung von eBuch-Lesegeräten. Abb.: RISI

RISI prognostiziert eine starke Verbreitung von eBuch-Lesegeräten. Abb.: RISI

Brüssel, 22.8.2011: Der vom iPad eingeleitete Siegeszug von Tablettcomputern sowie eBuch-Lesegeräten (Beispiel: Amazon Kindle) und von eBüchern wird sich in den nächsten Jahren beschleunigen und zu einer spürbar sinkenden Nachfrage für Papier sorgen. Das prophezeit eine Studie der „Resource Information Systems Inc.“ (RISI), Brüssel,  die sich auf den Holzprodukte-Markt spezialisiert hat. Demnach sind derzeit rund 15 Millionen Tabletts und eReader im Gebrauch, zwei Drittel davon in Nordamerika. Bis 2015 werde die Zahl der verkauften Tablett-Rechner auf 120 bis 200 Millionen Stück ansteigen, sagt RISI voraus.

Die Bedrohung für die Papierindustrie machen die Marktbeobachter unter anderem an drei Faktoren fest: 1.) Die meistgeladene Kostenlos-Applikation in Apples Internetladen „iTunes“ war im Jahr 2010 die eBuch-Lese-App „iBooks“. 2.) Laut einer Umfrage von „Stanley Inquiry“ wollen 42 Prozent der US-amerikanischen iPad-Besitzer ihr Zeitungs-Abo kündigen. 3.) Der Internetbuchhändler Amazon verkauft inzwischen mehr eBücher als gedruckte Bücher.

Daher könne sich die Papier-Industrie schon mal frisch machen, warnen die RISI-Analysten: Bis 2015  werde in Nordamerika die Papiernachfrage im Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchmarkt um 12 bis 21 Prozent fallen, erste Rückgänge seien bereits 2012 zu erwarten. In den folgenden 15 Jahren werde der Papierverbrauch in diesem Segment um weitere 40 bis 50 Prozent sinken.

Für Europa sagt die Studie eine ähnliche, aber abgeschwächte Entwicklung voraus. Hier werde die Papiernachfrage langsamer sinken, da Tablett-PCs und eBuch-Lesegeräte noch nicht so stark verbreitet sind wie in den USA und der westeuropäische Medienmarkt fragmentierter sei. Heiko Weckbrodt

Quellen: RISI, PS-Newswire, Meedia

Apples Werbevideo für iBooks

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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