Die Frage „Wie man sein eigenes Profil bei Facebook löschen“ kann, wird auch immer wieder in einem unserer Artikel zu Facebook gestellt. Das Löschen des eigenen Profils scheint auch Jahre nach dem Start von Facebook immer noch ein Problem zu sein. Scheinbar will sich Facebook von einmal gewonnenen Nutzern nur ungern trennen. Accounts die bei Facebook gelöscht werden, existieren auch noch Wochen später. Doch wie kann man sich endgültig von seinem Facebookaccount trennen und was kann man durch Facebook für die Zukunft lernen?
Facebookaccount endgültig löschen – eine neue Mailadresse bitte!
Durch Facebook wird vielen Nutzern heute bewusst, die Herausgabe eigener Daten sollte zukünftig in den eigenen Händen liegen. Vieler Nutzer die sich bei Facebook anmeldeten mussten schmerzlich feststellen, wie man auf einmal in ihre Privatsphäre eindrang und persönliche Daten auf dem eigenen Rechner ausspionierte. Die bekannteste Funktion ist sicherlich „Freunde finden“ die nach Bestätigung einfach mal damit beginnt, die eigenen Kontakte auf dem Privatrechner zu durchforsten. Will man solchen Handlungen von Facebook durch das Löschen des Profils Einhalt gebieten, wird man auch dann bitter enttäuscht. Das Löschen des eigenen Profils wird von Facebook nicht unverzüglich durchgeführt. Stattdessen findet man sein Profil auch noch Wochen später in der Community von Facebook.
Die Vorgehensweise von Facebook kann man gut mit einem Misstrauensbruch vergleichen, wie wenn man zum Beispiel einen guten Bekannten den Schlüssel für die eigenen vier Wände überreicht und dieser anschließend in den privaten Unterlagen herumstöbert. Was macht man in solchen Fällen? Natürlich entzieht man erst einmal den Schlüssel. Doch was wenn das Misstrauen so groß ist, dass man sich nicht mehr sicher ist, ob sich der Bekannte vielleicht einen Ersatzschlüssel hat anfertigen lassen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt man nicht herum, dass eigene Schloss auszuwechseln. Im Fall von Facebook ist dies aber etwas komplizierter. Wer will schon gerne seine geliebte E-Mail Adresse wechseln, die aufgrund von Facebook in Misskritik geraten ist. Allerdings, und dies ist die schlechte Nachricht, wird einem, wenn man sicher gehen möchte, nichts Anderes übrig bleiben. Das Anlegen einer neuer E-Mail Adresse und das konsequente nicht weiterverwenden der E-Mail Adresse, mit der man sich bei Facebook angemeldet hat, ist der beste Garant dafür, dass man auch zukünftig nicht mehr durch Facebook behelligt wird.
Bei Facebook richtig anmelden – niemals eine bekannte E-Mailadresse verwenden
Doch was hätte man unternehmen müssen, damit man nach einer Anmeldung bei Facebook nicht enttäuscht wird? Man hätte sich bei Facebook niemals mit der E-Mail Adresse anmelden sollen, die man auch im privaten E-Mail Verkehr verwendet. Die Anmeldung mit einer Satelliten E-Mail Adresse bei Facebook wäre in diesem Fall ratsamer gewesen. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Facebook, sondern für sämtliche Anmeldungen im Internet. Will man nicht, dass die E-Mail Adresse missbraucht wird, mit der man auch mit seinen Freunden kommuniziert, dann sollte man diese E-Mail Adresse für sämtliche Anmeldungen auf Webseiten nicht verwenden. Stattdessen kann man sogar soweit gehen, dass man sich für jede Webseite eine eigene E-Mail Adresse zulegt, die man auch schnell wieder löschen kann, wenn man von der Webseite keine Informationen mehr erhalten möchte. Versandte E-Mails gehen in diesen Fällen direkt an den Absender zurück, gut vergleichbar mit einem nicht vorhandenen Nachsendeauftrag bei einem Wohnungsumzug.
Interessant ist dabei auch noch eins. Verwendet man eine Satelliten E-Mail Adresse und verwendet anschließend die „Freunde finden“ Funktion, versehentlich oder bewusst, wird Facebook keine Freunde finden. Wie auch, denn schließlich verfügt die Satelliten E-Mail Adresse über keine Kontakte.
Anmeldung bei Facebook mit Hilfe einer Satelliten E-Mail Adresse
Der Aufbau solcher Satteliten E-Mail Adressen ist heute zum Glück einfacher denn je. In den meisten Fällen ist dies sogar kostenfrei, wenn sich die Anzahl der Mailadressen in Grenzen hält. Hierzu kann man sich bei den diversen kostenfreien Anbietern wie GMX, Freenet oder Web.de eine E-Mail Adresse zulegen, mit der man in Zukunft auf den diversen Plattformen kommuniziert. Will man sich diesen Aufwand sparen, dann legt man sich eine sogenannte private E-Mail Adresse zu und registriert sich damit auch gleich eine eigene Domain. Die Jahresgebühren für solche Lösungen liegen bei unter 20 Euro. Für diese Gebühr kann man bei den meisten Anbietern über 1.000 eigene E-Mail Adresse einrichten.
Wie baut man aber ein Satelliten E-Mail System auf? Bei allen Varianten entscheidet man sich zu Beginn für eine Hauptadresse. Diese Adresse dient zukünftig dazu, alle anderen Satelliten E-Mail Adressen abzurufen. Anschließend legt man sich für jede Webanmeldung oder Personengruppe eine eigene E-Mail Adresse zu. Für Freunde sollte dies eine Mailadresse sein, die man nicht so schnell wechseln möchte und leicht zu merken ist. Der Vorteil der privaten E-Mail Adresse liegt jetzt darin, dass man sich für jede Webseite eine Mailadresse zulegen kann, die man auch gleich anhand der E-Mail Adresse identifizieren kann. Im Beispiel von Facebook könnte diese E-Mailadresse facebookcommunity@mustername-xx.de lauten. Will man sich später bei Facebook wieder abmelden, löscht man zuerst den Account und anschließend noch diese E-Mail Adresse. Weitere Mails wird man dann nicht mehr erhalten.
Es gibt eine Privatsphäre und jeder entscheidet selber wo diese beginnt
Es gibt noch einen weiteren Vorteil. Das Einrichten der Satelliten E-Mail Adressen bei jeder Anmeldung ist gleichzeitig auch eine persönliche Hürde die man sich selber setzt. Willkürlichen Anmeldungen nach dem Motto „Das probier ich mal fix aus.“ schiebt man hiermit einen Riegel vor. Man verschafft sich dadurch eine Verschnaufpause, bei der man noch einmal darüber nachdenken kann, was einem diese Anmeldung überhaupt bringen soll. Denn das Internet verleitet heute viel zu schnell zu Handlungen die meistens unüberlegt und undurchdacht sind. Und die Betreiber von Webangeboten werden auch zukünftig auf solche Handlungsaufforderungen setzen, bei denen man mit einem Mausklick viele Informationen über sich preisgibt. Davon lebt das Internet und jeder sollte selber darüber entscheiden, wie sehr er sich in die eigene Privatsphäre blicken lassen möchte.
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