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Google lernt Sehen

Wer mit der Textsuche nicht weiter kommt, lädt einfach ein Foto hoch: Ähnlich wie in seinem Bildverwaltungprogramm „Picasa“ hat Google nun auch Bilderkennungs-Routinen in seine Netzsuche integriert.

Bild von der Festplatte hochladen und suchen lassen - im Testfall Albi waren die Treffer richtig. Abb.: BSF

Hat man etwa ein altes Urlaubsfoto in der letzten Byte-Ecke seiner Festplatte wiederentdeckt und kann sich partout nicht erinnern, wo verdammt noch mal man sich da vor Jahren rumgetrieben hat – dann kann man die neue Bildervergleichssuche von Google.de aufrufen (der Reiter neben der Standard-Web-Suche). Dann im Suchfeld auf das Kamera-Symbol klicken und das Urlaubsrelikt hochladen. Die Herren des Netzes durchsuchen nun das Internet, sortieren optisch ähnliche Bilder heraus und machen Vorschläge, was da wohl zu sehen ist. Alternativ kann man im Suchfeld auch eine Internetadresse zum Bild und/oder eine vermutete Beschreibung angeben.

Im Oiger-Test klappte das mit markanten Gebäuden auch recht gut: Unser test.jpg, auf dem die festungsartige Backstein-Kathedrale im südwestfranzösischen Albi zu sehen war, identifizierte die Bilderkennung sofort richtig. Weitere Versuche mit Menschen scheiterten hingegen kläglich – was ein wenig verwundert, da die Gesichtserkennung in Googles „Picasa“ inzwischen schon recht ausgereift ist.

Immerhin biegt das vorerst einige Datenschutzbedenken ab: Nicht jeder will im Internet für den Chef auf einem peinlich-bierseligen Party-Foto erkennbar sein, das irgendwer mal ins Netz gestellt hat. Andererseits wär es sicher nett, längst verflossene Jugendlieben anhand alter Fotos wiederzufinden, selbst wenn die Flamme wegen einer blöden Heirat inzwischen einen anderen Namen trägt und nach Australien ausgewandert ist… Heiko Weckbrodt

Wer das alles mal selber ausprobieren will: et voila.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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